Rosen wachsen nicht von allein allein in Rosenbeeten.

Es kommt auch vor, dass von sich aus Disteln und Brennnesseln zwischen ihnen auf- und ans Licht streben. Während gärtnerisches Geschick zwischen diesen Pflanzen deutlich unterscheidet, selbst wenn alle auf ihre Art wehrhaft sind, fassen fleißige Bienen diese drei als herrlich Blühende, offen zum Geben und Nehmen Bereite auf.

Unstrittig dürfte sein, dass die Bienen in der Lage sind, aus der Begegnung mit allen dreien einerseits süße Erfahrungen zu machen, andererseits etwas ganz neues daraus erzeugen.

Es gibt sie, die immergrüne Liebe. Und wer sie bei sich wachsen lässt, scheint jedem Wetter ausgeliefert zu sein. Und es gibt solche, die das ausnutzen, die ständig diese Liebe abweiden wollen; und die darüber hinaus Gewitterwolken schicken, wenn sie gerade satt sind. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Fast klingt es hoffnungslos, Immergrün ist immer grün und kann nicht anders. Doch halt, Immergrün heißt nicht Überallgrün und ist nicht überall grün. Das gestattet eine Physiographie dieser Liebe.

Was für die Rosen gilt, gilt auch für Liebesgedichte als den schönsten unter den lyrischen Pflänzchen. Auch unter ihnen wachsen gar manch stachelige Gewächse. Das zeigen die vier folgenden Beispiele mit einem Nichtliebesgedicht, einem mehr dich- und einem mehr sichbezogenen Entliebesgedicht, sowie mit einem Vielleichtliebesgedicht. Während sie sich also bei dieser Betrachtungsweise unterscheiden, können sie für anders sehende Augen, zuhörende Ohren allesamt zuwendendes Lesen oder Sprechen sein.

Das sind gleich drei bis vier neue Kategorien an Gedichten, deren Name schon sagt, dass sie immer noch zu den Liebesgedichten gehören. Die erste Kategorie trifft eine Unbestimmung und mag deshalb nicht wirklich eigenständig sein. Aber die Entliebesgedichte, die nach dem Wissen des Verfassers hier zum ersten Mal vorgestellt werden, haben ein positives Anliegen, ähnlich wie die Disteln gegenüber den Bienen, denen sie ihre wunderbaren Blüten darbieten. Das kann gelingen, denn der Bienen Arbeit ist objektive Anerkennung.

In Zeiten kurz- und schnelllebiger Zweisamkeit ist auch die Fähigkeit, sich entlieben zu können, wichtig. Diese Fähigkeit enthebt nämlich dem Drang und Zwang zur Verachtung, nutzlose Lieben in Hass umschlagen zu lassen. Darüber hinaus befähigt sie, nach dem gelungenem Entlieben, zu neuem Verlieben, zumindest verschafft sie die Freiheit dazu >>>>

 

Ohne, oh, ohneeinander

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