Skorpion-Liebe

Die Sonne hatte den Stein vorgewärmt. Selbstlos
und gleichgültig, wie es die meisten Großen tun. Sie
liebten sich. Chitin lag auf Chitin, Zikaden-Singsang
im Ohr die hingemurmelten Schwüre. Los-

gelöst von der Welt ringsum, von den auf der Lauer
liegenden Flöhen. Diesen Sandpaparazzi, deren kurzes Kamera-
Klicken die Szene festhielt für die Sensationsjournale
wie Sun oder Bild oder bloß der Blick. Während

sie, berühmt für ihr rabiates Blut, sich einander um-
ringten. Und rundum das Gerangel um den besten, den gewinn-
bringendsten Schuss. Fast schon fordernd, fast
schon Liebe, dieses sich dehnende Warten

auf die letzte und erste Erfüllung. Olivenbaum-
blätter blinkten einen sich beständig wiederholenden Notruf,
nur das Klicken hielt sie fest. Als sie wie wild-
geworden ihr Stachelmesser einmal mehr losließ.

Jetzt bleicht die Sonne das Männchen. Wärmt
und höhlt es aus. Langsam, nach dem Tod braucht
es keine Eile. Sandflöhe sind die bildbannenden Zeugen

Kardorfer &

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Skorpion-Liebe

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