oder auch nicht, an Liebhaber und Liebhaberinnen einzelner Gedichte wenden wir uns hier nicht; denen reicht ja ein Blatt. Wir wollen die erreichen, die ihr Herz für die Lyrik erweichen.
Ursula Krechel, selbst Schriftstellerin, wägt die Gründe für und wider das Gedichte schreiben folgendermaßen ab:
(Viele tun es ohnehin, ermutigt oder nicht.)
Für die Verneinung der Frage sprechen
1. die Verletzlichkeit des ästhetisch geschulten Gehörs,
2. der Respekt vor einer großen Sache, deren Jahrtausende alte Zeugnisse das Glück des Lesens (und Lebens) ausmachen.
Für die Befürwortung der Frage sprechen
1. Neugier und Leselust,
2. die Gewißheit, daß auch Zwerge klein angefangen und möglicherweise auf den Schultern von Riesen überlebt haben,
3. eine Zuversicht, daß jedem Tun ein folgerichtiges Ergebnis eingeschrieben ist.*
Krechel ~
Wir meinen, ein wesentlicher Grund, Gedichte zu schreiben, wurde hier ausgelassen; nämlich: um sich zu üben und zu entwickeln; das sowohl gefühlsmäßig, gedanklich als auch handlungsfähig.
Also: „Schreibt Gedichte!“ Nicht so sehr um andere zu ergötzen, sondern um euren Selbstausdruck, eure Kommunikationsfähigkeit zu finden, zu entwickeln, zu gestalten. Kleist hat es so schön für die „allmähliche Verfertigung des Gedankens beim Reden“ formuliert. In ähnlichem Sinne gilt es für das Dichten in „verständiger Absicht“.
Das ist mühsam, fürwahr, wir wissen wovon wir schreiben. Doch die Mühe lässt sich verwandeln, in Freude, davon zeugt dieses Lyrik-Lab. Was wir hier umsetzen, nachmachen, vormachen oder sonst auch immer, es soll gleichzeitig zum selber machen anregen. In diesem Sinne mag es erfreuen und Leidenschaften anfachen, die in jedem Menschen das lyrische Ich beleben.
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