Reißende Strömung
Wir sind mitten drin, in einer reißenden Strömung, die uns von den Dingen weg und ins Informationszeitalter hinein, - ja was? Wir können es kaum oder noch nicht fassen. Statt einer Bestimmung dessen was, sollten wir vielleicht versuchen zu schwimmen. Das fühlt sich besser an als das noch Unbestimmte, Ungewisse.
Was unterscheidet denn den Dichter, insbesondere den Lyriker, vom Mathematiker? Beide sind Künstler die nach mehr oder weniger strengen Regeln formulieren. Nun, Poet muss darüber hinaus auch noch fabulieren, wenn seine Formulierung Erfolg haben soll.
Genau das zeigen die Lyrik-Formeln, vorerst auf minimalistische Weise. Es reicht nämlich nicht, sich von Formeln, “Zahlen und Figuren” abzuwenden. Wir müssen mit ihnen durch sie hindurch und dann über sie hinaus. Es gibt, Gödel sei Dank, keinen Um- oder Ausweg ohne Formel zur Fabel.
Manchmal ist es leicht, von der Formel zur Fabel zu gelangen, oft aber ist es recht unwegsam undoder umwegsam. Das scheint schwer verdaulich und soll an einem Beispiel veranschaulicht werden:
Wer hätte das gedacht? Vor allem aber, - wer hätte es ohne Formel so fabelhaft beweisen können?
Keith Devlin, dem wir hier dieses Beispiel verdanken, sagt, gewöhnlich käme niemand im auf die Idee, aus einer solch flachen Feststellung wie 2 + 2 = 4 eine tiefe zahlentheoretische Aussage abzuleiten.
Wahrlich, wahrlich, aber wie hinlänglich oder unzureichend sind unsere alltäglichen Ableitungen für ein angemessenes Verständnis von: Welt, Leben oder vielleicht sogar nur Liebe?!
Fabulieren wir “einerkleinkein” um, um einen der einfacheren Aspekte herauszuarbeiten>
Außerdem zeigen wir an einer anderen Formulierung einen weiteren einfachen Aspekt.
einerkleinkein
ich und du sind wir.
und daraus folgt, dass
zwischen einer und einem
von uns und uns
noch immer etwas liegt,
das nicht durch anderes
sich dividieren lässt.
doch wie oft hält,
so sinnvibrierend
formulierend,
die wirklich-
keit der fabel
tapfer stand?
Stenkamp, #
Wer soll das und wie rechnen? Verlust - Gewinn? Verlustgewinn
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