Freude

Die kosmologische Mutter aller beseelten Wesen, vermisst ihre lyrischen Kinder. Nicht die Urururur-Enkel der Gelegenheitsdichtung, nein, ihre großen Kinder, von Schriftstellern wie Chaucer, Goethe oder Rostand, die da Canterbury Tales, Faust oder Cyrano de Bergerac heißen.

Der heutige Stil ist eher episch oder dramatisch, in jedem Falle aber ungereimt, oder aber piktoresk, zeichentricky. Gerade letzteres, die Iconomanie der Touchscreens, hat eine eigene, noch unvollständige, sich nur langsam herausbildende ‚Grammatik‘. In der Ico-Lyrik suchen wir Zugänge zu diesem Phänomen.

Denken wir beispielsweise an die verschiedenen Zeitformen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, so fusionieren sie in der Elektronik, im Schmelzpunkt jeweils aktueller Bits, zur gigahertzigen Virtualität.
Gleichgültig, wie weit wir die grammatischen Zeiten auffächern, in vollendete, unvollendete oder fast angefangene Vergangenheit, moderne milliardenfach getaktete Medien kommen mit diesen Unterscheidungen nicht mehr aus, nicht in dieser Art.
An dieser Stelle wird es spannend. Denn grammatische Entsprechungen moderner Sprachen zu Fragen, die hier angedacht werden, gibt es noch nicht, allenfalls teilweise. Hier, bei der zentralen Formfrage, öffnet sich der für jede EDV so wichtige Horizont der Kalkulierbarkeit

Kalkulierbarkeit hängt eng mit phänomenaler Punkthaftigkeit zusammen. Das Thema menschlicher Kreativität schien während des bisherigen Projektes nicht oder nur schwach vor dem Hintergrund der KI, (eine Abkürzung, die hier mit kalkulierter Intelligenz ausformuliert wird), auf.
Dabei war Kalkulierbarkeit/Rationalität eine der großen Hoffnungen der Aufklärung. Nehmen wir Schiller als Beispiel, der seine Freude an die seinerzeit unterstellte plan- und regelmäßige Bewegung des Firmaments bindet:

“Froh wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt’gen Plan,
Wandelt, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen”

Schiller, o.J., 43-45, hier 44

Verlässlichkeit auf dieser Seite, Spontaneität auf der anderen Seite sind komplementäre Facetten der Liebe.
Und für uns ist es ohne göttlichen Plan die irdische Anziehungskraft, die unseren tRaumschiffen den Schwung verleiht uns aus der Bahn zu werfen, bis hinauf zu den Sternen.
Kalkulierbarkeit auf dieser Seite, Kreativität auf der anderen Seite >>>>, sind komplementäre Facetten der Lyrik.

 

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